Gute japanische Soba Nudeln repräsentieren irgendwie die Ästhetik, die wie ein Seidentuch über Japan liegt. Pur, ohne viel Tam-Tam sind Soba Nudeln ein sehr einfaches Gericht- nur Buchweizen darf in die ursprüngliche Sobanudel, und serviert wird Sie kalt oder warm auf einem extra für diese Gericht bedachten Teller. Beliebt ist Soba weil es schnell geht– Nudeln kochen, abschrecken, fertig- und zudem noch gesund ist: Wenn aus reinem Buchweizen hergestellt sind Sobanudeln glutenfrei, zusätzlich erfreut man sich an einem hohen Protein und B-Vitamin-Gehalt, den man im Reis vergeblich sucht. Selbst das Kochwasser gilt als gesund und wird weiter verwendet. Wobei „weiter verwendet“ vielleicht etwas übertrieben klingt, denn das Nudelwasser wird einfach als Getränk zu den Nudeln gereicht.

kalte Soba Nudeln mit Dip

Wie sich die Nudeln ihr ihren Weg ins Herz der Japaner geebnet haben ist nicht ganz geklärt, aber es dürfte wahrscheinlich an einem Ausfall der Reisernte im 8. Jahrhundert gelegen haben. Als alternative Kohlenhydratquelle war das japanische Buchweizen („Soba“) demnach eine gute Alternative. So richtig bekannt wurde Soba im 17. Jahrhundert und erfreut sich heute immenser Beliebtheit. Nicht nur viele Variationen an Gerichten um die Nudel, sondern auch Variationen der Teigware selbst mit beigemischten Kartoffelmehl, Weizenmehl oder sogar grünem Tee gibt es überall in Japan zu essen. Zusätzlich gibt es viele regionalen Unterschiede wie man Soba herstellt und isst, eine „Verkostung“ in verschiedenen Städten Japans wird sicherlich ein abwechslungsreicher Spaß!

Soba Nudeln essen

Sobaya heißen die Läden, die speziell Soba Nudeln anbieten

Erstmal stellt sich die Frage: warm oder kalt?

Dann in welcher Form? Als Suppe oder mit Soße als Dipp?

Und dann die Beilage? Gibts noch etwas frittiertes in die Suppe, wird die Nudel Hauptgericht oder nur Beilage?

Die Variationen sind sehr vielfältig, doch sind die Nudeln wie bei den Italienern nicht einfach Magenfüller sondern selbst die eigentliche Delikatesse. Denn Soba duftet gut, hat eine besondere Konsistenz und einen dezenten leicht nussigen Eigengeschmack.

Und dann macht man etwas was den meisten Europäern echt viel Überwindung kostet: SCHLÜRFEN– und zwar nicht zu knapp! Und zwar nicht zum Ausdruck des Wohlgefallens, sondern weil bei langsamen geräuschlosen einsaugen die Zunge verbrennt und die Sobanudel zu tanzen anfängt und Soße im Umkreis von einem Meter auf die Mitmenschen verteilt. Ausserdem bleibt so genau die optimale Menge an Soße hängen.

Guten Appetit!