Erdbeben in Japan sind leider keine Seltenheit. Das liegt unter anderem daran, dass Japan sich am Schnittpunkt dreier Kontinentalplatten befindet was eine enorme seismische Aktivität mit sich bringt. Die Kontinentalplatten sind in ständiger Bewegung, und verschieben sich gegenseitig. Das „Untereinanderrutschen“, also das Abtauchen einer Erdplatte unter der anderen durch diese kontinuierliche Bewegung führt dazu, dass sich die rauen Platten in sich verhaken und so langsam enorme Spannung unter dem Druck ganzer Kontinente aufgebaut werden. Wird die Spannung zu groß und die Platten reisse sich mit einem Ruck voneinander los kommt es zum Erdbeben. Japan, und besonders die Küste vor Tokio entlang sind besonders gefährdet, doch gibt es in ganz Japan Erdbeben. Die Plattenaktivität fördert nicht nur Erdbeben in Japan, sondern ist auch der Grund warum wir so viele Vulkane und heisse Quellen (Onsen) vorfinden, denn die Verschiebung der Kontinentalplatten hat auch immer wieder Risse zur Folge, die heisses Gestein an die Oberfläche wandern lassen.
Tsunamis in Japan
Eine Besonderheit, die Japan als Inselstaat mit sich bringt, ist die Gefahr eines Tsunamis. Der kann entstehen wenn ein Beben nicht an Land, sondern im Wasser losbricht. Die freigesetzte Energie der Erdbewegungen und der Abfall des Bodens erzeugen eine Flutwelle die je nach Stärke des Bebens eine unvorstellbare Kraft haben können. Auf dem freien Meer kaum sichtbar, türmt sich die Welle auf wenn Sie seichteres Gewässer vor dem Festland erreicht und kann verheerenden Schaden anrichten, oft mehr als das Erdbeben selbst.
Besonders schwere Erdbeben in Japan
Es gibt in Japan Erdbeben jeder Stärke, und zwar etliche hundert im Jahr wobei die meisten unterhalb der Wahrnehmungsgrenze sind. Leider hat es auch in der jüngsten Geschichte verheerende Erdbeben in Japan gegeben.
Kanto Erdbeben Japan 1923
Die große Kanto-Erdbeben, das Schlimmste in der japanischen Geschichte erschütterte die Kanto-Ebene um Tokio im Jahr 1923 und führte zum Tod von mehr als 100.000 Menschen
Kobe Erbeben Japan 1995
Ein Beben der Stärke 7.2 (laut Japan Meteorological Agency) erschüttert die Stadt Kobe und Umgebung am 17. Januar. Auch bekannt als das große Hanshin Erdbeben, tötete es über 6.000 Menschen, mehr als 400000 wurden verletzt. Fast 200.000 Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt.
Tohoku Erbeben Japan 2011
Am 11. März 2011 hat da stärksten jemals verzeichneten Erdbeben in Japan (Skala von 9.0) einen gewaltigen Tsunami an der Pazifikküste im Nordosten von Japan ausgelöst und mit dem darauf folgenden Tsunami über 15.000 Menschen das Leben gekostet. Durch die Naturkatastrophe kam es in einem japanischen Atomkraftwerk bei Fukushima zur Kernschmelze und zur atomaren Katastrophe, welche noch starke Nachwirkungen auf die Region hat. Das sogenannte Tohoku Erdbeben ist eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der jüngeren Geschichte des Landes, und anhand des angerichteten materiellen Schadens die teuerste Katastrophe die es je auf der Erde gab (Kosten laut Weltbank über 230 Milliarden USD).
Erdbeben in Japan- Frühwarnsystem und Verhalten im Ernstfall
Von der Japan Meteorological Agency (JMA) gibt es Frühwarnsysteme um in Japan Erdbeben und Tsunamis zu erkennen und davor zu warnen. Seismographen im Land registrieren die Erschütterungen, leiten sie an die JMA weiter und die gibt über Radio, Fernsehen usw. Warnungen aus. Deren Empfehlungen im Falle eines Erdbebens sind:
- Zuhause: unter einem Tisch Schutz suchen, nicht nach draussen laufen
- Im Wagen: nicht ruckartig anhalten, sondern langsam zur Seite fahren wenn möglich
- Draußen: von brüchigen Mauern fern halten und vor fallendem Glas (Wolkenkratzer!) in Deckung gehen
- Öffentliche Gebäude: Dem Personal Folge leisten, nicht in Panik zum Ausgang laufen
- Öffentliche Verkehrsmittel: Gut an den Halteriemen festhalten
- Im Aufzug: Im nächstmöglichen Stockwerk aussteigen
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