29. Oktober 2015, *** Gastbeitrag von: Wanderweib.de ***
Der 3776,24 m Fuji 富士山 ist der höchste Berg Japans. Er befindet sich in der Nähe von Tokio auf der Grenze zwischen den Präfekturen Shizuoka und Yamanashi. Wie viele Berge in Japan gilt auch der Fuji als heilig und wird seit mehr als 1000 Jahren als Sitz der Götter verehrt. Vom Fuji den Sonnenaufgang sehen, gilt als besondere spirituelle Erfahrung.
Wann kann man den Fuji besteigen?
Offiziell darf man den Fuji nur von Anfang Juli und bis Ende August besteigen, wenn die Hütten offen sind und Reservierungen annehmen. Aus diesem Grund sammeln sich in diesen beiden Monaten besonders an Wochenenden große Menschenmassen an. Ab der Ferienzeit vom 20. Juli bis Ende August sind zeitweise bis zu 9000 Wanderer pro Tag(!) auf dem Fuji unterwegs. Um die Massen zu vermeiden, sollte man nur werktags den Berg besteigen.
Welche Wanderwege gibt es?
Zur Spitze des Fujis gibt es insgesamt vier Wanderwege. Die Wanderwege unterscheiden sich von der Starthöhe, dem Anstieg, der Länge, der Steigung und der Dauer. Sie beginnen an der jeweiligen fünften Station, die auf unterschiedlichen Höhe liegen. Übrigens wird der Fuji in zehn Stationen unterteilt, dabei ist die zehnte der Gipfel.
Aber Achtung: Die einzelnen Stationen liegen unterschiedlich weit auseinander.
Eine Übersicht über aller Wanderwege und ihre Unterschiede:
Wie erreicht man den Wanderweg?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um zu den Wanderwegen zu gelangen. Leider ist die Anreise mit dem privaten Kraftfahrzeug verboten. Offiziell dürfen nur Busse oder Taxis zu den Stationen hinauffahren. Die schnellste und einfachste Möglichkeit von Tokio zum Fuji ist es, mit dem Bus vom Tokioer Bahnhof Shinjuku anzureisen. Von dort geht es direkt zur fünften Station der Fuji Subaru Linie und zum Yoshida Wanderweg. Die Fahrt dauert gut 120 Minuten und sollte im Voraus reserviert werden.
Ferner kann man mit dem Zug (Chuohon Linie) vom Bahnhof Shinjuku zum Bahnhof Otsuki und dann weiter mit der Fujikyu Linie zum Fuji fahren. Dort steigt man in einen Bus um, der zu den fünften Stationen fährt. Achtung: Der Japan-Rail Pass gilt allerdings nur bis zum Bahnhof Otsuki.
Was braucht man an Ausrüstung?
Für die Besteigung braucht man unbedingt warme Kleidung, um Temperaturunterschiede zwischen 0 und 25 Grad abzudecken. Ferner empfiehlt es sich, Trekkingstöcke und Gamaschen für den Abstieg einzupacken, um seine Knie zu entlasten und Steine in den Schuhen zu vermeiden.
Eine ausführliche Checkliste:
Wo kann man übernachten?
Insgesamt gibt es am Fuji 40(!) Berghütten. Es empfiehlt sich in einer Hütte zu übernachten, um die kräftezehrende Wanderung etwas aufzuteilen. Außerdem kann man so entspannter den berühmten Sonnenaufgang sehen, der vom Fuji eine ganz besondere spirituelle Erfahrung ist. Die Hütten sind offen von Juli bis September. Im Preis der Hütte sind meist das Abendessen (Curryreis und Tee) und das Frühstück (Brot, Reis und Wasser) enthalten. Eine Übernachtung mit Verpflegung kostet im Durchschnitt 9.000 Yen. Achtung: die meisten Hütten akzeptieren nur Bargeld! Außerdem muss die Übernachtung vorab per Telefon reserviert werden.
Wer möchte, kann vor der Besteigung in einem traditionellen japanischen Herberge (Ryokan) übernachten. In der Nähe des Fujis gibt es zahlreiche solcher Herbergen, die auch eine heiße Quelle (Onsen) mit Ausblick auf den Fuji besitzen.
Wo kann ich das Wetter überprüfen?
Den Fuji sollte man nur bei gutem Wetter bestiegen, da man sonst schnell den Spaß beim Besteigen verlieren kann.
Das Wetter für die 2500 m und 3100 m Höhe am Yoshida Wanderweg findet man hier.
Das Wetter für 3100 m Höhe und der Spitze findet man hier!
Wann ist der Sonnenaufgang?
Im Juli-August liegt der Sonnenaufgang zwischen 4.20 und 5.05 Uhr. Vom Yoshida Wanderweg kann man ihn von fast jeder Stelle aus sehen, da der Wanderweg an der Süd-Ost-Seite des Berges liegt. Die meisten Wanderer übernachten auf einer der Hütten der achten Station und klettern in der Nacht auf den Fuji, um dann von seiner Spitze aus den Sonnenaufgang zu erleben. Der Sonnenaufgang ist vom Fuji ein sehr ergreifender Moment, den man sicher nie vergessen wird. Der Aufgang wird übrigens im japanischen Goraiko genannt. Auf dieser Seite (hier) stehen alle Sonnenaufgangszeiten.
Welche Risiken gibt es?
Der Fuji ist mit seinen 3776 m der höchste Berg Japans und schon ab 2500 m Höhenmetern kann auf Grund der dünnen Luft Symptome der Höhenkrankheit auftreten. Kopfschmerzen, Übelkeit und Verwirrtheit sind die üblichen Anzeichen. Viele Ratgeber schlagen vor, dass man sich während des Aufstiegs Zeit nehmen und viel Wasser trinken sollte. Menschen, die besonders Kopfschmerz anfällig sind, sollte auf jeden Fall Aspirin einpacken. Außerdem gibt es auf den steilen Wegen viele Steinschläge. Besonders am Wochenende gibt es immer wieder Vorfälle. Ferner bekommt man auf Grund der hohen UV-Strahlung schneller einen Sonnenbrand. Ab 3000 m sollte man sich unbedingt mit einer Sonnencreme Schutzfaktor 50 eincremen. Falls man weitere Hilfe benötigt, gibt es Erste-Hilfe-Station an der fünften, siebten und achten Station. Allerdings sitzen dort keine Ärzte sondern nur Krankenschwester/Pfleger.
Nützliche Links:
1. Offizielle Fuji Webseite: http://www.fujisan-climb.jp/en/
2. Tipps zur Besteigung: http://wanderweib.de/mount-fuji-besteigen-tipps/
- Weitere Infos zur Fuji Umgebung im Artikel Mount Fuji
- Wer die Organisation nicht alleine übernehmen will sollte sich einmal diese einfache geführte Tour* oder 2-Tagestour*, buchbar über govoyagin, ansehen!